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Plan B
Blauwassersegeln

01. Juli 2019

Wale, Delfine und Wasser im Boot ... aber Biskaya ist geschafft :o)

Von Calais geht es bei sonnigem Wetter nach Boulogne-Sur-Mer. Da kaum Wind ist, muss der Motor wieder ran ;o/ ...

... die Küste (eigentlich jetzt bis ich Frankreich verlasse) ist sehr felsig ... überwiegend Steilküsten!

... entspanntes Motoren ...

Wenn der Motor läuft kann ich meinen "Watermaker" anwerfen ... der produziert aus Meerwasser, sehr sauberes Trinkwasser. Also fülle ich meinen 300 Liter Wassertank (Wasser zum Duschen und Spülen) und auch direkt die Trinkflaschen!

Der Unterschied zwischen Hoch- und Niedrigwasser ist in dieser Ecke echt beeindruckend ... bei Hochwasser ist die "Gangway" auf den Steg fast waagerecht ... bei Ebbe ist "Bergsteigen" angesagt!

Die Marina in Boulogne Sur Mer liegt mitten im Strom ... am Steg anlegen war spannend, weil ich den Motor gegen die Strömung anlaufen lassen musste, während ich in der Box die Leinen am Steg befestigt habe. Man lernt immer dazu :o)

Direkt am nächsten Tag geht es bei ordentlich Wind weiter nach Dieppe ... ich verlasse den Hafen morgens früh zusammen mit einer Handvoll anderen Boot ... und prompt beginnt ein kleines Rennen nach Dieppe ... ich war erster .o) ... Plan B kann also ...

... auch schnell segeln ... war aber dank unangenehmer Wellen ein sehr anstrengender 10 Stunden-Tage auf dem Wasser ... Dieppe, dann aber sehr schön!

Zu jedem Hafen gibt es im "Reeds Almanac" die wesentlichen Informationen. Wassertiefe, Position Gästestege, auf welchem Kanal kann/muss der Hafen vorher angefunkt werden usw.

Eigentlich wollte ich mir einen Tag Pause gönnen, aber da das Wetter gerade gut aussah, geht es wieder direkt weiter nach Fecamp!

Fecamp war toll ... hier lagen auch zwei deutsche mit ihren Booten am Steg, die beide auch gerade alleine unterwegs sind ... ich denke in Portugal sieht man sich wieder!

Morgens in der Frühe geht es mit dem ersten Licht wieder raus aufs Wasser Richtung Cherbourg ... wird ein langer Tag!

Tolles Panorama der Hafenausfahrt in Fecamp ...

... immer wieder tolle Sonnenaufgänge!

Von Cherbourg habe ich gar keine Fotos gemacht ... nur die Festungsanlagen der Hafeneinfahrt ... ging aber direkt weiter am nächsten Morgen Richtung Guernsey!

Nach Guernsey sind es nur 40 Meilen ... d.h. auch bei wenig Wind kann ich mir gönnen zumindest zum Teil zu segeln!

Für die Einfahrt in den St. Peter Port auf Guernsey muss ich zum ersten Mal die gelbe "Q-Flagge" hissen, damit die Behörden wissen, dass ich die Zollformalitäten noch nicht erledigt habe! Im Hafen kommt mir ein Beamter auf einem kleinen Boot entgegen und

wirft mir die Zollpapiere rüber ... die ausgefüllten Papiere, kann man dann an Land in einen gelben Briefkasten werfen und das war es schon! Das Crows Nest direkt am Hafen hatte leider keinen Platz mehr für mich ;o/

Es wird langsam "südländischer" ... erste Palmen ...

Nach einigem "kraxeln" finde ich einen schönen Ausblick von St. Peter Port über den Hafen und auf die Festungsanlage, die über die Jahrhundert ein paar Mal zwischen England, Frankreich, Deutschland gewechselt hat ...

... die Festung habe ich mir dann auch nochmal im Detail angeschaut ... schließlich hatte ich einen Tag Pause in St. Peter Port!

Bei Ebbe kann man hier sein Boot "trocken fallen" lassen und den Rumpf reinigen!

Nach einem Tag Pause geht es morgens in der Früh um 5 Uhr weiter nach Camaret-Sur-Mer ... fast 24 Stunden auf dem Wasser ... das Wetter treibt mich voran! ... Essen eher spartanisch unterwegs!

... und wieder ein toller Sonnenuntergang auf dem Meer vor Roscoff ..

... die Farben, einfach atemberaubend!

Im dunkeln geht es dann weiter bis Camaret-Sur-Mer, wo ich kurz vor Sonnenaufgang ankomme.

Camaret-sur-mer ist ein netter kleiner Ort ... nach einem kleinen Lebensmitteleinkauf ...

... und ein paar Fotos ... beschließe ich direkt ins Abenteuer Biskaya zu starten, bevor ich Zweifel bekomme ... das Wetter sieht auch gerade gut aus für die kommenden drei Tage ...

... also los ... vorbei an recht felsigen Küstenabschnitten ...

Zum ersten Mal nutze ich auch mein Crossover-Segel, dass für leichtere Winde gedacht ist... mit 8 bis 9 Knoten fliege ich den ersten Tag dahin ... bevor ich das Segeln dann bie 18 Knoten doch herunternehmen muss ... alleine gar nicht so einfach !

Unterwegs habe ich das AIS und den Radar an ... beide sollen mich warnen, falls andere Boote in die Nähe kommen ...

... funktioniert recht gut ... nur der Alarmton ist zu leise, um mich Nachts wirklich zu wecken ...

In den knapp 3 Tagen auf der Biskaya besuchen mich immer wieder Delfine und spielen eine Weile um das Boot herum, bis es dann zu langweilig wird und sie weiterziehen

Richtig spannend war die Begegnung mit 3 Finnwalen, die ca. 22 m lang werden und damit doppelt so lang wie mein Boot ... echt beeindruckend! Da die Wale relativ weit entfernt vorbeigezogen sind, habe ich leider keine brauchbaren Fotos von ihnen.

Hier bin ich gerade mitten auf der Biskaya ... ungefähr hier habe ich auch plötzlich Wasser im Bad, dass schon fast über die Türschwelle schwappt ...schnell habe ich den Fehler ein defektes WC-Ventil gefunden ...da war der Puls einmal kurz leicht erhöht!

nach 2,5 Tagen wobei ein guter Tag unter Motor absolviert wurde, dank der Abwesenheit von Wind, ist "Land in Sicht" ... noch ein paar Stunden die Küste langtuckern und kurz vor Sonnenuntergang fahre ich in die Marina von A Coruna/Spanien!

"Plan B" liegt ungefähr da wo ich mit dem Finger hinzeige ... Sonntag schaue ich mir den Torre de Hercules mit zugehörigem Park (oben links auf der Karte) an

Der Torre ist ein Leuchtturm der schon auf die alten Römer zurückgeht ... der dazugehörige Park mit ein paar Skulpturen ist ganz nett ...

... hier kann man die Seele ein wenig baumeln lassen ... endlich mal bewegt Sicht der Boden nicht ...

Das Wetter ist leider immer noch wenig sommerlich .. 17 Grad und bedeckt ... der Strand ist leer ...

... auch der Hauptstrand ... man beachte den Rettungsschwimmer auf seinem Plastikstuhl in der Bildmitte ... heute ein entspannter Tag :o)

Nach ca. 6 km auf "Maritimen Wanderweg" ... kehre ich zum Boot zurück!

Kurz vorm Hafen gibt es noch ein Kunstinstitut "Pablo Picasso" ... ob der sich über den "alten Kasten" gefreut hätte ist fraglich ...

Ich liege direkt vor eine Festung im Hafen von Coruna ... mal sehen ob ich mir die heute noch anschaue ... wahrscheinlich bleibe ich noch 2 oder 3 Tage hier, da erst dann das Wetter besser wird. Heute wird erstmal der Kühlschrank wieder aufgefüllt!

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